Vom Gipfel ins Leben: 5 Lektionen, die mich das Wandern gelehrt hat
Während ich noch täglich meinem Job nachging, ließen die Verpflichtungen und Herausforderungen des Alltags wenig Spielraum für Ausflüge in die Natur. Die Wochenenden waren meist genauso vollgepackt wie die Arbeitstage – mit Haushalt, Besorgungen und all den kleinen Dingen, die „unbedingt“ erledigt werden mussten. Für echte Auszeiten blieb gefühlt keine Zeit.
Ein kurzer Spaziergang hier, ein Abstecher dort – mehr war selten möglich, dachte ich zumindest.
Fragen wie: „Das schöne Wetter sollte ich nutzen, um die Fenster zu putzen“, oder „Wann, wenn nicht jetzt, soll ich den Haushalt erledigen?“ hielten mich davon ab, Zeit für mich selbst zu finden.
Bis zu meinem Herzinfarkt – ein Ereignis, das nicht nur meinen Alltag, sondern auch meine Sicht auf das Leben schlagartig veränderte.
All meine Pläne für die bevorstehende Pensionierung wurden von einer Sekunde auf die andere durchkreuzt. Dieses einschneidende Erlebnis traf mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel, ein Schock, der mein Leben grundlegend veränderte.
Plötzlich rückten all die Pläne, die ich für später gemacht hatte, in den Vordergrund:
- Was möchte ich noch erleben?
- Wovon habe ich mein ganzes Leben lang geträumt?
- Was hält mich davon ab, meine tiefsten Wünsche und Sehnsüchte in die Tat umzusetzen?
Ich begann, nach Antworten auf diese Fragen zu suchen – und sie gleichzeitig, Schritt für Schritt, umzusetzen. Dabei habe ich das Wandern für mich entdeckt. Mindestens einmal pro Woche erkunde ich nun die Natur, verlasse meine Komfortzone, überwinde Ängste und gehe Wege, die ich mir früher nie zugetraut hätte.
Was mich das Wandern über das Leben gelehrt hat – und wie du diese Erkenntnisse für deinen eigenen Weg nutzen kannst, möchte ich in diesem Artikel mit dir teilen: Bleib dran – lass dich von meinen Erfahrungen inspirieren. Vielleicht findest auch du den Mut, deinen ganz eigenen Weg zu gehen!
Nimm die Warnsignale ernst
Auf unseren Wanderungen begegnen wir immer wieder Hinweisschildern – und das ist gut so. Manchmal sind es kleine Markierungen, die uns den richtigen Weg weisen, dann wiederum sind es Warnschilder, die uns auf potenzielle Gefahren hinweisen. Sich trotz all dieser Hinweise zu weit hinauszuwagen, kann gefährlich – ja, sogar lebensgefährlich – sein.
Genauso verhält es sich im Leben: Ständig erhalten wir Hinweise, die uns auffordern, unsere Richtung zu überdenken oder innezuhalten. Wenn wir diese Zeichen ignorieren und einfach immer weiter den gewohnten Weg gehen, laufen wir Gefahr, uns selbst in große Schwierigkeiten zu bringen – sei es körperlich, emotional oder auf einer tieferen, seelischen Ebene.
Versteh mich nicht falsch: Es ist gut und wichtig, die Komfortzone zu verlassen und Neues zu wagen. Doch genauso entscheidend ist es, auf die Warnsignale zu achten und nicht blind in unbekannte Gefahren zu laufen. Das richtige Maß zu finden und Grenzen zu respektieren – statt sie zu überschreiten, ohne auf die Hinweise zu hören – erfordert echtes Fingerspitzengefühl.
Es liegt an uns, diese Warnsignale frühzeitig zu erkennen und ihnen zu folgen. Nur so können wir vermeiden, uns auf einem gefährlichen, ungewissen Weg wiederzufinden.
Angst ist kein guter Begleiter
Angst ist oftmals ein unangenehmer Begleiter auf vielen Wegen – sei es bei einer Wanderung in unbekanntem Terrain oder im Alltag. Viel zu oft hält sie uns zurück, lässt uns zweifeln, ob wir den richtigen Weg gewählt haben und gibt uns das Gefühl, dass es besser wäre, umzukehren. Obwohl Angst als Schutzmechanismus dient, vergessen wir leicht, dass sie nur ein Gefühl einer Bedrohung ist. Dabei gilt es zu unterscheiden, ob es sich um eine konkrete oder unbestimmte Bedrohung handelt, die wir durch unsere Gedanken zusätzlich verstärken.
Angst ist keine unüberwindbare Hürde – sie ist eine Herausforderung, die uns wachsen lässt, wenn wir sie annehmen.
Es ist wichtig, sich der Angst zu stellen, ihr bewusst zu begegnen und sie nicht als unüberwindbar zu betrachten. Indem wir uns ihr mutig stellen, können wir über uns hinauswachsen, das Vertrauen in uns selbst stärken und weitergehen. Diese Erkenntnis durfte ich nach meinem Herzinfarkt auf der Reha auf eine ganz neue Weise erleben.
Stell dir vor, wie viel größer dein Leben sein könnte, wenn du deine Angst als Begleiter akzeptierst, aber nicht mehr zulässt, dass sie die Führung übernimmt.
Bleib deinem Weg treu
Gerade im unwegsamen Gelände ist es unerlässlich, sich an klaren Wegweisern zu orientieren. Wenn der Weg unklar, steinig oder voller Hindernisse ist, neigen wir oft dazu, abzuschweifen oder uns von der schwierigen Situation entmutigen zu lassen. Doch genau in diesen Momenten ist es wichtig, dranzubleiben und sich nicht aus der Bahn werfen zu lassen.
Ebenso gibt es im Leben Höhen und Tiefen, unerwartete Umwege und Herausforderungen. Auch wenn nicht immer alles nach Plan läuft, lass dich von Rückschlägen nicht entmutigen. Hin und wieder wirst du auf Widerstand stoßen – sei es durch andere oder durch dich selbst. Doch gerade dann ist es wichtig, deinen eigenen Weg zu verfolgen.
Stehe zu deinen Entscheidungen und übernimm die Verantwortung für die Konsequenzen, die sie mit sich bringen. Sei dir bewusst, dass der Weg nicht immer geradeaus führt – oft erfordert es Mut, auch die schwierigen Abschnitte anzunehmen.
Manchmal hilft es, sich von einem Coach oder einer vertrauten Person begleiten zu lassen, die uns auf unserem Weg unterstützt. Sie können uns darauf hinweisen, wenn wir vom Kurs abkommen, und uns helfen, unsere Wahl zu überdenken, oder – falls nötig – umzukehren.
Bleib dir selbst treu und geh mit Entschlossenheit weiter – der Erfolg liegt nicht nur am Ziel, sondern in den Erfahrungen, die du auf dem gesamten Weg sammelst.
Sieh Hindernisse und Rückschläge als Chance
Wanderwege sind meist durch gelbe Schilder gekennzeichnet, auf denen die Wegnummer, der Schwierigkeitsgrad und oft auch die Gehzeit angegeben sind. Regelmäßiges Wandern ist ein hervorragendes Ausdauertraining für Herz und Kreislauf – besonders, wenn die Route einige Steigungen mit sich bringt. Doch so manche Wanderung hat mich bereits ans Limit gebracht.
Gerade auf unbekannten Wegen begegnen mir immer wieder Hindernisse. Manche sind leicht zu bewältigen, andere wiederum stellen eine echte Herausforderung dar. Wie oft habe ich schon gedacht: „Das schaffe ich nie!“ – und doch habe ich es, mit großer Anstrengung und etwas Geduld, immer wieder geschafft.
Auch unser Leben verläuft nicht immer geradlinig. Manchmal fühlt es sich an wie ein Hindernislauf. Dann gilt es, die Hürden zu überwinden, Lebenskrisen zu meistern, die Perspektive zu ändern und trotz Rückschlägen und Stagnation neue Wege zu beschreiten.
Das erfordert Kraft, Mut und vor allem den Willen, auch in kleinen Schritten voranzukommen. Scheitern gehört zum Leben – doch Aufgeben sollte niemals die Antwort sein. Stattdessen sollten wir die Gelegenheit nutzen, um zu reflektieren und herauszufinden, was wir beim nächsten Mal besser machen können.
Wesentlich ist, sich auf das Ziel zu konzentrieren und positiv zu bleiben. Beschäftige dich nicht länger mit dem Problem, sondern richte deine Energie auf die Lösung.
Glaub an dich
Um nicht vom Weg abzukommen, verlasse ich mich bei meinen Wanderungen oft auf eine App, die mir die richtige Richtung weist. Gerade wenn der Pfad schwierig oder unübersichtlich wird, ist sie ein wertvoller Begleiter.
„Du hast dein Ziel erreicht.“ Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört, während das Ziel noch nicht zu sehen war? Stattdessen wartete ein letzter, mühsamer Abschnitt auf mich – ein steiler Anstieg oder eine besonders unwegsame Passage. Und erst nach dieser Anstrengung wurde das Ziel für mich sichtbar.
Ähnlich verhält es sich auch in unserem Leben: Wir glauben, kurz vor unserem Ziel zu stehen, und plötzlich wird uns klar, dass uns noch ein letzter, schwieriger Schritt bevorsteht. Gerade diese letzten Meter fordern uns heraus, unsere ganze Energie zu mobilisieren und weiterzugehen.
Die Freude, den Gipfel erreicht zu haben und die Aussicht, die sich uns dort bietet, lässt nicht nur die Strapazen des Weges schnell verblassen, sondern gibt uns auch die Zuversicht und Energie, künftige Herausforderungen anzugehen – im Wissen, dass wir es schaffen können.
Dieses Gefühl erinnert mich an die Geburt eines Kindes – ein Erlebnis, das viele von euch kennen. Sobald das Baby das Licht der Welt gesund erblickt hat, sind alle Mühen vergessen.
Obwohl wir wissen, dass das eigentliche Abenteuer erst beginnt, fühlen wir uns bereit, es anzunehmen.
Am Ende jeder Wanderung ist es genauso wie im Leben: Es gibt Herausforderungen, Rückschläge und Hürden, die uns an unsere Grenzen bringen. Diese Momente ermöglichen uns, zu wachsen und zu erkennen, dass wir mehr erreichen können, als wir je für möglich gehalten hätten.
Welche Hürden hast du in deinem Leben schon gemeistert?
Was hat dir geholfen, über dich hinauszuwachsen?
Indem wir an uns glauben und entschlossen die letzten Meter gehen, können wir unsere Ziele erreichen und uns auf neue Abenteuer freuen. Die Aussicht auf das Erreichte ist unser Lohn – und unser Ansporn für kommende Abenteuer.
Geh deinen Weg, auch wenn er manchmal steinig ist, und vertraue darauf, dass du alles überwinden kannst! Das Ziel ist näher, als du denkst.
Bist du bereit, dich auf den Weg zu machen und suchst nach einem Guide an deiner Seite? Dann vereinbare gerne einen Termin für ein kostenloses Gespräch, in dem wir gemeinsam herausfinden, was du auf deinem Weg brauchst.